In einer Einsatzübung, bei der die Hubschrauberstaffel der Polizei, die Rettungshundestaffel Marlishausen, die Höhenrettung der BF Erfurt, die TU Ilmenau und das THW mitwirkten, wurden Möglichkeiten zum Auffinden von Personen demonstriert und die technische Rettung von Verschütteten gezeigt.
Der Hubschrauber der Landespolizei Thüringen flog eine Trümmerstrecke an und setzte aus ca. 20m Höhe Rettungshundführer mit Hunden über die Außenwinde ab. Fachgerecht wurde von Außen nach Innen und von Oben nach Unten erkundet. Als die Hunde anschlugen war klar, dass sich in dem Trümmerhaufen mindestens eine Person befindet.
Die Rettungshunde aus Marlishausen sind aber nicht nur in Trümmerflächen einsetzbar. Es wurde auch demonstriert, wie der Geruch eines Menschen durch zielgerichtetes Suchen des Hundes zum Eigentümer einer „Fundsache“ führte.
Als weitere Erkundungsmöglichkeit wurde eine Drohne der Rettungshundestaffel präsentiert. Eine Drohne ist ein kleines Fluggerät mit vier Rotoren, welches mit Batterie betrieben wird und eine Videokamera hat. Die Drohne erkundete die Schadenstelle und suchte dann in einem hohen Grasfeld eine vermisste Person. Dabei wird sie mittels Funkfernbedienung gelenkt und der Bediener sieht das Bild in einem Monitor.
Als dritte Möglichkeit der Suche nach Verschütteten wurden Klopfsensoren, wie sie im THW Eisenach und auch in Marlishausen vorhanden sind, gezeigt. Der THW OV Eisenach stellte seine baugleichen Geräte am Stand des THW dar. Die Rettungshundestaffel simulierte die Anwendung der Geräte am Trümmerhaufen.
Im Anschluss demonstrierte die TU – Ilmenau die Möglichkeit, Personen mit Radiowellen zu orten. Klopfsensoren können nur Klopfzeichen erkennen. Das bedeutet, ein Verschütteter muss sich bemerkbar machen. Radiowellen können dagegen auch Bewegungen, wie sie beim Atmen am Brustkorb entstehen, sichtbar anzeigen.
Nachdem mit unterschiedlichen Methoden der biologischen und technischen Ortung die Lage des Verschütteten präzise festgestellt werden konnte, kam die Schwere Rettungstechnik des THW zum Einsatz.
Die 2. Bergungsgruppe des THW OV Suhl, unter Leitung von Gruppenführer Andre Eck, verschaffte sich mit der Betonkettensäge Zugang durch eine Stahlbetonröhre zum Verletzten. Mit einer Betonkettensäge wird über einen Hydraulikmotor eine Schleifkette angetrieben, die sich dann mit Hilfe von Wasserkühlung durch bis zu 40 cm starken Stahlbeton schneidet.
Etwas später wurde mit dem Kernbohrgerät ein 450mm großes Loch zur Menschenrettung an einer anderen Stelle des Trümmerhaufens geschliffen. Beim Kernbohrgerät wird über einen Elektromotor eine Bohrkrone angetrieben, die sich auch mit Wasserkühlung durch Stahlbeton frisst. Über beide Zugänge konnten dann die jeweiligen Verschüttetendarsteller aus dem Trümmerhaufen befreit werden.
Ebenfalls durch das THW wurde ein Informationsstand zur Helferwerbung betrieben. Hier hat Kristin Amling von der Geschäftsstelle Erfurt den Ortsbeauftragten des THW Suhl, Ronny Ballerstädt tatkräftig unterstützt und beide standen Interessierten für Fragen zur Verfügung und stellten die Möglichkeiten der Mitwirkung im THW dar. Für viele Interessierte war es beeindruckend, dass die Mitwirkung im THW auf ehrenamtlicher Basis erfolgt und bei manchen Zuschauern zeigte sich Interesse an einer Mitwirkung im THW und in der THW-Jugend.
Abgerundet hat den THW Auftritt bei der „Langen Nacht der Technik“ in Ilmenau der Kran des Materialerhaltungstrupps der Gruppe Logistik. Ein MAN 6x6 Allrad LKW konnte besichtigt werden. Mit diesem wurden im Vorab die Schadensdarstellung aufgebaut und auch die Beleuchtung und andere Technik nach und von Ilmenau transportiert.
Technik/Personal:
LogM Suhl: LKW Ldk10mt 0/1/1 (2)
2. BG, 1.TZ Suhl GKW 2 0/2/4 (6)
FG O Eisenach MTW 0/1/1 (2)