Dresden,

Teileinsturz Carolabrücke Dresden: Einsatz für die Fachgruppen Sprengen des Landesverbands Sachsen, Thüringen

Dresden/Pirna/Suhl. Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden in der Nacht zum 11. September wurden die Fachgruppen Sprengen aus Pirna und Suhl alarmiert. Aufgrund der angekündigten Wetterlage und der damit einhergehenden Hochwassergefahr bestand sofortiger Handlungsbedarf zur Gefahrenabwehr.

Foto: THW/Simon Glaß

Einsatz der Fachgruppe Sprengen

Es gilt also, die Trümmer der Brücke möglichst schnell aus der Elbe zu Bergen, um den ungehinderten Lauf des Flusses wiederherzustellen. Die Fachgruppen Sprengen aus Pirna und Suhl wurden eingesetzt, um die Straßenbahnschienen und Fernwärmerohre an der beschädigten Brücke mithilfe des Spreng-Schneideverfahrens zu trennen. Dieses Verfahren kommt immer dann zum Einsatz, wenn Bauteile zu sehr unter Spannung stehen. Ein Durchschneiden der Teile mittels Trennschleifer wäre nicht ohne eine erhebliche Eigen- und Fremdgefährdung möglich. Der Einsatz von Sprengtechniken ermöglicht eine kontrollierte und sichere Trennung mit genug Sicherheitsabstand zu den unter Spannung stehenden Teilen. So können weitere Gefahren für die Brücke und die umliegende Infrastruktur minimiert werden.

Akute Gefahrenlage durch Wetterbedingungen

Aufgrund der angekündigten Wetterlage, die als Vb-Wetterlage klassifiziert wird, besteht eine akute Gefahr durch die Carolabrücke. Die Vb-Wetterlage ist durch intensive Niederschläge und Sturm geprägt, die zu erheblichen Wasserständen und treibendem Material in Flüssen führen können. Experten gehen aktuell von Regenfällen östlich von Deutschland aus, welche zu einem starken Anstieg des Elbepegels führen können. Es besteht das Risiko, dass sich Treibgut an der beschädigten Brücke sammelt. Dies kann zu weiteren potentiellen Gefahren führen.

 

 

Hintergrundinformationen zur Vb-Wetterlage

Die Vb-Wetterlage (sprich: „5b-Wetterlage“) beschreibt eine spezielle Wetterkonstellation, bei der feuchte Luftmassen aus dem westlichen Mittelmeerraum auf Mitteleuropa treffen. Dies führt oft zu starken Niederschlägen, Sturmböen und damit verbundenen Hochwasserereignissen. Diese Wetterlage stellt eine erhöhte Gefahr für Fluss- und Küstengebiete dar, da die Wasserstände rapide ansteigen können und das Risiko für Treibgut und Blockaden steigt. Wetterexperten rechnen aktuell zum Wochenende mit einer solchen Wetterlage, welche sich von Italien über Tschechien und die Slowakei in Richtung Polen bewegt. Betroffen sein könnten auch Teile von Süd- und Ostdeutschland. Die Auswirkungen dürften dabei vor allem in der Elbe und Oder zu spüren sein.

Über die Fachgruppe Sprengen

Die Fachgruppe Sprengen des THW ist spezialisiert auf den Einsatz von Sprengstoffen und -techniken, um Menschen und Tiere zu retten und akute Gefahren abzuwehren. Ihre Aufgaben umfassen unter anderem das Trennen von Bauteilen und das Räumen von Hindernissen auf sichere und kontrollierte Weise. Die Fachgruppe besteht aus hochqualifizierten und lange ausgebildeten Einsatzkräften, die in der Lage sind, komplexe und gefährliche Aufgaben unter extremen Bedingungen zu erfüllen.

Erst vor ein paar Wochen haben die beiden Spreng-Gruppen das gemeinsame Arbeiten bei einer Vegetationssprengung auf dem Truppenübungsplatz in Ohrdruf trainiert. Der Einsatz hat gezeigt, dass sich die gemeinsame Ausbildung ausgezahlt hat.


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: