Bereits am 10. März 2009 lösten sich Gebäudeteile des alten Fachwerkhauses in der Gothaer Straße 53 und stürzten herab. Umgehend wurde die vor dem Haus vorbeiführende Gothaer Straße für den Fahrzeug- und Fußgängerverkehr gesperrt und das Bauaufsichtsamt der Stadt Suhl beauflagte den Hauseigentümer mit der statischen Überprüfung des Hauses, gegebenenfalls mit dem Abriss. Zwischenzeitlich stürzte am 14. März auch noch ein Giebel dieses Hauses ein. Der Hauseigentümer kam bis zum 17. März 2009 der Forderung zur Verkehrssicherung seines Eigentums nicht nach, so dass mit Ablauf der Frist, wegen der Gefahr im Verzug, eine Ersatzvornahme des Bauaufsichtsamtes angeordnet wurde.
Mit den technischen Möglichkeiten des THW und der Feuerwehr wurde die Gefahrenabwehr durchgeführt. Dabei waren die besonderen Umstände, dass keine Einsatzkraft mehr in das Gebäude darf, zu berücksichtigen. Mit der Drehleiter der Feuerwehr wurden von außen zuerst die Schornsteine und dann tragende Balken des Daches angeschlagen und mit Winden um-, beziehungsweise herausgezogen. Das Obergeschoss wurde mit einem weiteren Seil gesichert, da das Haus dreigeschossig war und gegenüber der Frontseite ein weiteres Haus in einem möglichen Trümmerschatten steht. Zuerst konnte der Vorderbereich des Dachgeschosses niedergelegt werden, dann wurden Gebäudeteile mit Fenstern in der ersten Etage in die beabsichtigten Fallrichtung herausgezogen.
Als es zwischenzeitlich dunkel wurde, musste die Einsatzstelle zusätzlich ausgeleuchtet werden. In vielen Einzelschritten wurden dann immer mehr Zug- und Druckstäbe des Fachwerkes entfernt, so dass endlich, kurz nach Mitternacht, die gefährlichen Etagen oberhalb der Straße in sich zusammen brachen. Abschließend wurde noch die nun allein stehende 36’er Brandschutzwand umgezogen.
Wie beabsichtigt, jedoch mit viel mehr Zeitaufwand, rutschten die niedergelegten Gebäudeteile hangabwärts, blieben aber auf dem Grundstück des Gebäudeeigentümers liegen. Anderer Bauschutt bildete einen großen Trümmerhaufen auf dem noch intakten Keller.
Gegen 01:00 Uhr wurden zur Sicherung des Grundstückes die Bauzäune an der Grundstückgrenze aufgestellt. Die Verkehrsfreigabe der Gothaer Straße, einer der Hauptausfahrtstraßen aus dem Suhler Innenstadtbereich, erfolgte jedoch erst am Mittwochnachmittag. Der Bauhof der Stadt Suhl hatte bis dahin noch den Gehweg an der Grundstücksgrenze und die Straße von Steinbrocken und Staub zu reinigen.
Für die Einsatzkräfte des THW endete der zehnstündige Einsatz, nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft am 18.03.2009 um 02:00 Uhr. Mit dem Einsatz wurde die Gefahr durch herabfallende Ziegel und Gebäudeteile für Passanten des Grundstückes beseitigt. Trotz der baulichen Absperrung des Gebäudebereiches hatten immer wieder Bürger diese Absperrung geöffnet und haben den gefährdeten Bereich betreten. Nicht zuletzt war dies auch einer der Gründe, dass umgehend die Gefährdungslage beseitigt werden musste.
Eingesetzte Kräfte und Mittel:
Feuerwehr Suhl
- HLF 20 DLK 23/12
- RW1 8
Einsatzkräfte THW Suhl
- GKW 1 / 1.TZ
- GKW 2 / 1.TZ GKW 1 / 2.TZ
- Radlader Kipper FG Räumen
- 12 Einsatzkräfte
Text/Bilder: THW Suhl