So lautete die Lage zur Einsatzübung der Geschäftsstelle Erfurt am vergangenen Samstag am Stausee in Heyda. Gemeinsam mit der Feuerwehr übten neun Ortsverbände des Geschäftsführerbereichs Erfurt den Ernstfall. Die erste Vorinformation zu einem bevorstehenden Einsatz gab es bereits einige Tage zuvor. Die ersten konkreten Einsatzaufträge gingen dann Samstagmorgen 3.00 Uhr in den Ortsverbänden ein. Bis kurz nach 4.00 Uhr hatte jeder Ortsverband seinen Einsatzauftrag aus dem Leitungs- und Koordinationsstab (LuK-Stab) der Geschäftsstelle Erfurt erhalten und seinen eigenen LuK-Stab im Ortsverband besetzt.
Insgesamt fünf Stationen mussten die angeforderten Einsatzkräfte durchlaufen. Ein Flächenbrand auf einer Insel im Stausee zwang die Helfer zum Übersetzen mit dem Boot der Fachgruppe. Wassergefahren des Ortsverbandes Apolda. Dort hieß es Lage erkunden und Technik sowie Helfer nach Bedarf anfordern. Mit Hilfe des Pontons wurden die zusätzlichen Kräfte auf die Insel befördert, um den Brand zu bekämpfen. Im Schacht der Staumauer befand sich eine Person mit Beckenbruch. Aufgrund der Rauchbildung war es notwendig, mit Atemschutzausrüstung in den Schacht zu steigen. Weitere noch verfügbare Kräfte hatten die Aufgabe einen Hubschrauberlandeplatz einzurichten. Da sich das Szenario nachts abspielte, war zusätzliche Beleuchtung notwendig. In einer weiteren Station musste eine Person gerettet werden, die mit dem Fahrrad an der Dammsohle in den Überlauf des Stausees gestürzt war. Der Zufahrtsweg war für den RTW durch das Unwetter versperrt. Mit Hilfe des Schleifkorbes musste die verletzte männliche Person über eine steile Böschung auf die Staumauer transportiert werden, um ihn an den Rettungsdienst zu übergeben Ebenfalls um die Rettung einer unter einem Auto eingeklemmten Person ging es an der vierten Station. Hier hieß es mit großer Vorsicht den Wagen mittels Hebekissen und Hydraulikheber gleichmäßig anzuheben, um die Person zu befreien. Die Schwierigkeit war, dass der Wagen bereits von der Auffahrrampe abgerutscht war und bei unüberlegtem Einsatz der Technik die Person unter dem Wagen zerdrückt werden würde. Am Ende des Tages stand auf dem Übungsplan der Bau mehrerer Quellkaden. Dazu mussten Sandsäcke gefüllt, verschlossen und auf Palletten gestapelt werden.
Zwischendurch kontrollierten zwei Beamte der Kontrollgruppe Schwerlasttransporte der Verkehrspolizei Jena stichprobenartig die Fahrzeuge und Anhänger der Einsatzfahrzeuge mit Augenmerk auf die Ladungssicherung. Auch das DRK stand mit zwei Helfern und einem RTW zur Anforderung an den einzelnen inszenierten Einsatzstellen zur Verfügung.
Insgesamt waren an diesem Tag über 180 Einsatzkräfte vor Ort. Darunter ca. 30 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Erfurt und Kameraden der Berufsfeuerwehr Erfurt. Diese waren auch gemeinsam mit Helfern vom THW in der Einsatzleitung sowie Führung und Kommunikation eingebunden. Die Fachgruppe. Logistik/ Verpflegung des Ortsverbandes Suhl stellte die Verpflegung der Einsatzkräfte sicher.
Text: Kristin Amling, SB EA/ZD GST Erfurt