Der Großbrand im einstigen Kino, das nur durch die alte Stadtmauer von der Braugasse getrennt war, hat verheerende Spuren hinterlassen.
Gestern Vormittag trafen sich die Bewohner der drei am stärksten betroffenen Häuser - zwei Familien und eine allein stehende ältere Frau, die bei ihren Familien untergekommen sind - mit Bürgermeisterin Kerstin Heintz, mit Feuerwehrleuten und Mitarbeitern des städtischen Bauhofs. Sie hatten die Erlaubnis bekommen, zwei der Häuser unter Aufsicht zu betreten und einige Habseligkeiten herauszuholen.In der Brandnacht hatten sie nur das Allernötigste mitnehmen können. "Möbelrücken ist aber nicht erlaubt, das wäre zu gefährlich", gibt Stadtbrandmeister Peter Pfrenger den Männern mit auf den Weg.
Kurz vorher hatte er sich mit Reiner Baumeyer, dem Statiker des Landratsamtes, noch einmal an der Unglücksstelle getroffen. Der musste nach Lage der Dinge für das dritte Haus, die Braugasse 25, ein striktes Zutrittsverbot aussprechen - da halfen auch die Tränen und Bitten der Bewohner nichts. Bei diesem Haus steht definitiv fest, dass es abgerissen werden muss. Am Montagabend, so gegen 21.30 Uhr, hatten Familienmitglieder festgestellt, dass sich an der Giebelseite eine richtige Beule nach außen wölbte. Sie verständigten den Krisenstab im Eisfelder Rathaus und der setzte sich mit dem Technischen Hilfswerk in Verbindung.
Kurze Zeit später wurde es noch einmal laut in der Gasse. Ein THW-Fahrzeug rückte an, fand einen Stellplatz in der benachbarten Baulücke, die übrigens noch von einem Stadtbrand im Jahre 1822 herrührt, und sicherte die Wand erst einmal mit einem großen Holzstempel.
Zur Brandursache gibt es noch keine Erkenntnisse. Die Brandermittler aus Suhl waren, so der Stadtbrandmeister, zwar gestern vor Ort, können aber erst heute mit ihrer keineswegs ungefährlichen Arbeit beginnen. Dafür aber gibt es in Eisfeld eine große Welle der Hilfsbereitschaft. Das Kuhschwanzkomitee, das nach eingehender Beratung beschlossen hatte, das Fest wie geplant zu feiern, hatte am Montag am Eingang zum Otto-Ludwig-Garten und gestern auf dem historischen Markt gemeinsam mit der Stadtverwaltung übergroße Spendenbüchsen aufgestellt. Die sind bereits gut gefüllt. Die Schausteller haben spontan 1000 Euro gespendet, Mitwirkende im Programm ihre Gage zur Verfügung gestellt. Unter dem Stichwort "Brandhilfe" kann auf das Konto der Eisfelder Stadtverwaltung eingezahlt werden und auch "Freies Wort hilft e.V." hat alle Leser um Spenden unter dem Stichwort "Eisfeld" gebeten.
Quelle: Freies Wort, 26.05.2010