Die Scheune fiel, aber Wohnhaus ist gerettet

Beim Brand einer Scheune am 24.02.2010 in Wichtshausen war die Fachkompetenz der Suhler Helfer beim Niederlegen einer Scheune und dem Zerteilen von Barndschutt auf der Suche nach Brandnestern gefragt.Hier waren sieben Helfer der Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) und zwei Helfer der Fachgruppe Räumen über 13 Stunden lang im Einsatz.

 Wichtshausen - Gestern, kurz nach halb sieben, zerschnitt Sirenengeheul die Decke morgendlicher Alltagsgeräusche, die sich die Stadt kurz nach ihrem Erwachen überzieht. In Wichtshausen stand eine Scheune hinter einem Doppelhaus an der Hauptstraße lichterloh in Flammen. Nachbarn hatten sofort die Feuerwehr alarmiert. Für die Kameraden der Wehren ist es nach knapp einem Jahr der zweite große Einsatz im Suhler Ortsteil Wichtshausen - nur etwa 100 Meter entfernt von der Fleischerei Dietl. Im März vergangenen Jahres zerstörte das Feuer hier eine Fleischerei und das angrenzende Wohnhaus. Gestern ging es glimpflicher aus. Der Schaden am Wohnhaus, hinter dem sich die Scheune befand, hielt sich in Grenzen. Lediglich Rauch und Ruß habe es abbekommen, so Daniel Wiegmann, Sprecher der Suhler Feuerwehr.

Auch der Mann und die Frau, die in diesem Haus wohnen, sind mit dem Schrecken davon gekommen. Sie konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Besagte Scheune allerdings war nicht zu retten. Sie brannte so gut wie nieder. Die Reste haben gestern noch die Kollegen des Suhler Bauhofes dem Erdboden gleichgemacht. "Wir gehen zurzeit davon aus, dass sich der Schaden auf etwa 15 000 Euro beläuft", sagt Eberhard Wagner, Sprecher der Polizeidirektion Suhl. "Die Situation war mitunter schon brenzlig, da die Flammen überzugreifen drohten", so Wiegmann. Aber die 61 Kameraden sämtlicher Suhler Feuerwehren (außer Vesser) konnten das verhindern. Dies ist sicher auch der Erfahrung zu verdanken, die sie während ihres Einsatzes vor einem Jahr in Wichtshausen mit dem niedrigen Wasserdruck und eines nicht funktionierenden Hydranten (Freies Wort berichte) machen mussten. "Wir haben diesmal gleich zwei über einen Kilometer lange Schlauchleitungen gelegt, sodass wir während der gesamten Löscharbeiten eine stabile Wasserversorgung hatten."

Das Vorrücken zum Brandort war den Kameraden nur unter schwerer Atemschutztechnik möglich, denn das Stroh und Heu, das in der Scheune bis unters Dach lagerte, war feucht, ging in Flammen auf und das brachte eine ungemein starke Rauchentwicklung mit sich. In der Scheune hatten auch Schweine ihr Domizil. Nach ersten Erkenntnissen haben sie Schwein gehabt und sind wohl auf. Weniger glücklich der Umstand, dass ein Fahrzeug planmäßig wegen eines Defektes außer Dienst war und just zu diesem Einsatz ein relativ neues Einsatzfahrzeug (ein HLF) der Hauptwache auf Grund eines Elektronikfehlers ausfiel. Ein Reservefahrzeug fehlt bekanntlich in Suhl. "Also mussten wir uns ein Fahrzeug borgen. Ein Hersteller in Gotha hat zufällig eins zur Verfügung", so Daniel Wiegmann, der darauf verweist, dass es bei derartigen Ausfällen schwer sei, die Grundsicherheit für die Stadt Suhl zu gewährleisten.

Gegen 10 Uhr hatten die Kameraden das Feuer unter Kontrolle. Die Nachlöscharbeiten zogen sich allerdings noch bis in die Nachtstunden hin. "Ein großer Dank gilt den Wichtshäusern, die sich rührend um die Einsatzkräfte kümmerten und sie mit Getränken und auch mit belegten Broten versorgten", so Wiegmann. Die Hauptstraße in Wichtshausen musste auf Grund des Einsatzes mit zahlreichen Einsatzfahrzeugen - darunter auch jene des THW und des Rettungsdienstes - bis in die frühen Abendstunden gesperrt werden. Zur Ursache des Brandes liegen derzeit noch keine Erkenntnisse vor. Die Ermittlungen werden fortgesetzt.

Quelle: Freies Wort, 25.02.2010 


Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: